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Unteruhldingen: Atlantis ist auch versunken

Wunschgedanken an die Vernuft vor Ort

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Unteruhldingen: Atlantis ist auch versunken
Peter Groß (PeG) 29. Juni 2018 – Meine Wunschgedanken an die Vernunft vor Ort

Die Unteruhldinger wissen schon seit mehr als vier Jahren was ihnen fehlt. Damals wollte Bürgermeister Edgar Lamm dem Gemeinderat einen Bürgerentscheid zum 29. Juni 2014 vorschlagen, nachdem im April 483 Unterschriften gegen den Verkauf des Alten Schulhauses überreicht wurden. Seither mussten zahllose Bäume ihr Leben lassen, der Lärm in den Ortsteilen, besonders in Oberuhldingen, wurde zur unerträglichen Belastung, eine merkwürdige Stahlkonstruktion wurde am See errichtet und die Zahl der Urlaubsgäste, die man nach Meersburg oder Überlingen schicken musste, weil Uhldingen zur kulturellen Ödnis wurde, sie wuchs jährlich.

Langjährige Gäste begannen wegzubleiben oder blieben nicht mehr so lange. Der Spaziergang mit dem Blick auf geschlossene Garagentore, voll gestellte Parkhäfen und herabgelassene Rollläden in Zweitwohnungen, hinter Sichtschutzhecken oder Mauern, ließ das Gefühl aufkommen unerwünscht zu sein. Ehemals gepflegte, wohl duftende, offene Gartengrundstücke verschwanden, nachdem sie aus Altergründen nicht mehr gepflegt werden konnten. Bald gab es viel Platz für Plattenbauten. Klimahüllen aus Beton, wie sie im Umfeld von Hochhaussiedlungen, im Speckgürtel vieler Städte aus dem Boden wuchsen. Domizile für Beamte mittlerer Laufbahn, die über 40 Jahre ihr Häuschen abzahlen und sich wirtschaftlich einschränken können.

Wie vorhergesagt scheuen viele Gäste den Weg aus Unteruhldingen zur Tourist Information (TI). Der Weg ist zu weit, die Informationen zu wenig. Die Öffnungszeiten zu kurz. Die Prospekte sind in jedem Jahr inhaltlich ähnlich. Der Bildanteil mit ganzseitigen Foto´s im Gästemagazin vergrößert nur den Weltschmerz. Spiegeln die Bilder lediglich die bunte Wunschwelt der TI – Mitarbeiterinnen wieder. In den Nebenstraßen, wird man nämlich an kalkweiße Vorstadt-Schlafsiedlungen erinnert.

Zielorientierte Werbeagenturen können ihren Kunden nur abraten in einem Heft zu inserieren, das am Urlaubsziel Unterkünfte "verkaufen" will, keine Mediadaten oder Verteilernachweise bietet und alle Angaben über Leser und Reichweite vermeidet.

Es gibt Vermieter, die einem attraktiven Blumenschmuck am oder um das Haus den Vorrang geben, durch eine angenehme Umgebung für gute Atmosphäre sorgen, um damit Stammgäste zu werben. Mit größerem Erfolg übrigens und effektiver für den Ort. Trotzdem, wenn der Dorfladen Mayer schließt, fehlt noch mehr Landidylle? So geht das gar nicht mehr.
Die Mittel aus der letzten Kurtaxeerhöhung, die vor Jahren für das scheiternde DBT – Abenteuer "Echt Bodensee Card" eingeführt wurde, sind ungekürzt im Verwaltungshaushalt der phantasielosen TI versickert.

Man mag mir nur eine innovative Idee nennen, die aus der TI-Werkstatt kommt. Nicht einmal eine Begründung für den Abriss der Alten Schule ist zu hören. Dabei bietet das Gebäudeensemble große Chancen und wäre nicht nur für den Ortsteil Unteruhldingen eine bedeutende, ausbaufähige Bildungs- und Kulturstätte.

Wie etwa die Alte Fabrik in Mühlhofen könnte sie sich als viel beachtete Institution, mit anderen konzeptionellen Inhalten, gerade in der Ortsmitte, als offene, lebendige Geschichtswerkstatt am See etablieren. Ich denke da an eine sinnvolle Ergänzung zum Pfahlbaumuseum und ein Konzept, das die Erinnerung an die Entwicklung aus der Gründerzeit bis zur heutigen europäischen Vierländer-Region wach hält. Durch Unterstützung von Zeitzeugen und politische Mandatsträger.
Das ist wegen der Nähe zum Geschehen nur an diesem Ort möglich und eröffnet wegen der historischen Vita die Möglichkeit für Unterstützung durch EU – oder Fördermittel des Landes, sofern es Gemeinderat und Bürgermeister (durch den "Goldenen Handschlag) nicht einem zweifelhaften Schweizer Spekulationsprojekt zuschanzen.

Ich weiß nicht, wurde dem Bürgermeister und Gemeinderat von dem Wu-Taichi Verein ein Ashram (auch Aschram) am Bodensee versprochen ? Das wäre dann etwas wie der Wohnsitz eines Guru oder Heiligen. Wie wir wissen ist die Zahl der Anhänger und Pilger in den letzten Jahren weit hinter jeder Wunschvorstellung zurück geblieben. Es ist verständlich dass die Anhänger des Gurus ihrem Meister einen meditativen Wohnort spenden möchten, ob Unteruhldingen der richtige Ort im richtigen Jahrhundert ist, mag jeder für sich persönlich entscheiden. Ich weiß nur, dass erfolgreiche Institutionen am See konservativ arbeiten z.B. nach Kneipp. Diese sind Bodenständig und tragen Namen wie Therme Meersburg (Überlingen, Lindau, Bad Waldsee). Sie senden die Botschaft deutscher Kurorte erfolgreich, für Städte und Gemeinden am Bodensee,
in die Welt. Wie etwa die Kurkliniken Buchinger Wilhelmi oder Haus Röther aus der nächsten Umgebung.

Natürlich fällt es bei den Lobestiraden in Regionalblättchen schwer den wachen Blick zu bewahren. Bei soviel Leuchtturm sucht man Sterne und Zukunft vergeblich. Die Frage nach Mietzahlungen für den Gebäudekomplex Alte Schule steht aus, Nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten bleibt fraglich, in welcher Höhe Kosten gerechte Mieteinnahmen für das Gesamtensemble erzielt wurden, warum der Männergesangsverein aus dem Haus verbannt wurde und der Fotoclub neue Räume im Welterbebau zum Nulltarif (gegen Erstattung der Nebenkosten) bekam.

Ich denke im Zusammenhang Gebäudekomplex Alte Schule an einen Treffpunkt für aktive junge und betagte Mitbürger*innen und verstehe die Verweigerungshaltung der Verwaltung nicht. Kostengründe können es nicht sein. Dafür sind etwa die sogenannten Mehrgenerationenhäuser der beste Beleg. Und wenn versucht wird, in diesem Gebäudeensemble Räume für Mieter zu schaffen, die ein bezahlbares, kleines Apartment suchen oder auch ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft, dann sollten sie in Unteruhldingen fündig werden, zumal heutige Wohngemeinschaften ordentliche Haushalte sind, die den Studentenbuden der 1968er Jahre in keiner Weise ähneln. Habt Mut zur Tat liebe Freunde und Nachbarn ! Engagiert Euch für die Alte Schule.

 

 

 

 








 


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