EBC-Nein-Danke: Im Mai 2016 stimmten in Uhldingen-Mühlhofen 120 Unternehmer aus der Gast- und Tourismuswirtschaft gegen das Projekt Echt Bodensee Card. Ein Jahr später wollen Bürgermeister und einige Gemeinderäte dem Projekt, vermutlich ohne ausreichende Sachkenntnis, zustimmen. Nur sieben Gemeinderäte verlangten einen Blick hinter die Kulissen eines möglicherweise kurz bevorstehenden Millionenskandals. Es ist zu befürchten, dass selbst der Bürgermeister die Übersicht verloren hat, weil die Vermutung nahe liegt dass die Beantwortung der Fragen von der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH oder dem Landratsamt kommen, die beide parteiische Interessen vertreten. Dabei wird deutlich, dass die Abstimmung in jedem Fall so gelegt wurde, dass eine objektive Beurteilung unmöglich ist und die Zustimmung mancher Gemeinderäte als grob Fahrlässig von Gastgebern und Einwohnern empfunden wird. 1. Aus Gästebefragungen ist bekannt, dass bisher keine Kontrolle durch eine Prüf-App erfolgt ist. Die Karte musste sowohl bei der Bahn und in Bussen nur vorgezeigt werden. Weder die DB, noch bodo haben eine App oder funktionsfähige Lesegeräte installiert, noch Erfahrungen dokumentiert. Dazu kommt, dass wegen der geringen Zahl ausgegebener Karten keine wirklichen Erfahrungen gewonnen werden konnten. 2. Zu den Bedenken und Einwände der Zeltplatzbetreiber sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Die Betreiber der EBC und ihre Freunde in der Gemeinde hatten mehrere Jahre, seit 2013, Zeit das Produkt EBC zu optimieren. Es ist nichts geschehen. Das ist eine Soll-Aussage ohne bindende Wirkung. 3. Es wird der Gemeinde nichts weiter übrig bleiben, die EBC selbst auszugeben oder wenn sie dieses erzwingen will, einen Kostenersatz für die Mehrleistung zu erstatten. Im übrigen waren die Urteile gegen die elektronische Meldung erfolgreich. 4. Die mit der Tourist-Information geführten Gespräche sind für die Gemeinde rechtlich nicht bindend. Die Zusammenarbeit wurde von vielen Gastgebern, nicht zuletzt durch Abstimmung mit den Füßen, bereits aufgekündigt. Ein Kritikpunkt unter anderen ist das Engagement der TI für das Privatunternehmen DBT. 5. Bis zum Abstimmungstag sind lediglich vier von 23 angefragten Städten und Gemeinden der DBT beigetreten. So verweigert die Stadt Lindau den Beitritt wegen zu hoher Kosten. Sie bietet als Kooperationsleistung die Anerkennung der EBC an und erhielt im Gegenzug die Möglichkeit das bodo-Gesamtnetz für ihre Einwohner und ÖPNV – Kunden kostenlos zu nutzen. Für Uhldingen-Mühlhofen wäre die Kompensationsmöglichkeit, dass Touristen mit EBC die Erlebnisbusse, Gästefahrten und verbilligten Eintritte bekommen und dafür die Uhldinger Gäste die Leistungen der EBC kostenlos in Anspruch nehmen können. Übrigens kann wegen der vermuteten finanziellen Schieflage der DBT nicht ausgeschlossen werden, dass der nur bis 2019 festgeschriebene Solidarbeitrag deutlich erhöht wird. Es ist dringend geboten die DBT-Berichte 2016 und einen vorläufigen für 2017 auszuwerten, um die Gemeinde, Gastgeber, Gäste und Abgabepflichtigen der Tourismusabgabe vor höheren Abgaben zu bewahren. Eine nochmalige Erhöhung der Kurtaxe ist sicher unmöglich. Die uns bekannten Buchungsrückgänge aus Langenargen sind ein deutliches Alarmzeichen. Dabei wird das Unvermögen der TI deutlich. Niemand braucht heute mehr eine Imagebroschüre. Für Messebesuche reicht maximal ein Faltblatt auf einem Infostand der großen Dachorganisationen: Internationale Bodensee Touristik (IBT), Schwarzwald Tourismus oder eine Kooperation mit den Nachbarländern. Gastgeber und Einheimische sind nicht für die Freizeitgestaltung touristischer Mitarbeiterinnen auf Messen zuständig. Diesen Unsinn muss man sich vorstellen, wenn Vertreterinnen, von 30 TI´s aus dem Bodenseekreis Spalier stehen und Unterkunftsverzeichnisse verteilen, an jeden der nicht rechtzeitig die Hand wegzieht. Kein Gast wird wegen eines flüchtigen Messekontaktes nach Bodman-Ludwigshafen oder in den Bodenseekreis kommen. Aus welchem Grund wurde denn die DBT gegründet. Nach eigener Aussage wollte sie diese Leistungen bündeln einschließlich eines einzigen Internetportals für alle. Aber auch das ist bereits Schnee von gestern. Genau in diese Falle will man die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen locken, deren Zahl der Ankünfte in einer ähnlichen Höhe liegen dürfte und die von sehr vielen Stammgästen besucht wird. Diese kommen wegen der Gastfreundlichkeit der Gastgeber, nicht wegen der TI und auch nicht um kostenlos mit dem Bus zu fahren, wie man täglich sehen kann. Die Tourist-Information (TUM) wird mit über einer Million Euro gefüttert, ohne einen konkreten Leistungsnachweis bringen zu müssen. Die TI erreicht nur für Werbung und Marketing ein Kostenvolumen pro Kopf, das anderorts für einen Kurzurlaub ausreicht. Da wäre es für die Gemeinde günstiger die TI zu schließen und Gäste mit einem Werbeangebot anzusprechen. Das kommt billiger und ist durch die „Buschtrommel“ deutlich wirksamer. Der einzig messbare Grund für eine finanzielle Leistung an die TI ist die Summe der vermittelten Anreisen und die Zahl der Übernachtungen. Die erfolgreichsten Vermittlungsportale arbeiten nach dem Verfahren und werden ausschließlich für den Übernachtungsvertrag honoriert. In diesem Zusammenhang handeln die Gastgeber, vom großen Hotelbetrieb bis zur kleinen Pension verantwortungsvoll, indem sie das Aufgabengebiet der TI nicht mehr in vollem Umfang unterstützen. Wenn nun die Touristikerin Anna Wildöer aus Bodman-Ludwigshafen vorbringt, dass Touristen in der TI nach einem Unterkunftsverzeichnis fragen, stimmt das Serviceangebot der TI nicht. Es bedarf nur eines freundlichen Lächelns und weniger PC-Klicks damit der interessierte Gast sein Wunschquartier bekommt. Sie hätte dann natürlich weniger Zeit für die Vorbereitung von Messebesuchen und die unentgeltliche Unterstützung der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (DBT). Aus welchem Grund die örtlichen Gastgeber die Vortragsreisen zugunsten der DBT finanziell unterstützen müssen bleibt weiterhin fragwürdig. Der Gastgeber Uhldingen-Mühlhofen e.V. hat in diesen Tagen klar erklärt, dass er diese Vielzahl möglicher Mittelverschwendung nicht mehr mitträgt und dafür den Dank und die Glückwünsche aus der gesamten Region erhalten. Zum ersten Geburtstag übrigens. (PeG) 10.09.2017
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