Unser Offener Brief vom 04.07.2017 – Ihre Antwort vom 28.07.2017
(nachzulesen siehe unten )
Sehr geehrter Herr Landrat Lothar Wölfle,
der Bürger kann nur noch staunen über Ihr Schreiben vom 28. Juli 2018.
Ihre Behauptung wir würden eine Kampagne mit kreuzzugartigen Zügen führen lässt tief in Ihr Demokratieverständnis blicken.
Uns Gastgebern wird die Echt Bodensee Card als positiv und geschäftsfördernd dargestellt. Lassen Sie uns doch selbst entscheiden, was für unsere Betriebe gut und positiv ist.
Eine Partnerschaft die auf Zwang und nicht auf Selbstbestimmung aufbaut, wird unweigerlich scheitern.
Wir Gastgeber, die seit Jahrzehnten vor Ort tätig sind, sagen: Nein, diese Art von Karte ist nicht gut für unsere Gäste und für uns.
Mit unserem Ansinnen auf Selbstbestimmung sind wir nun in Ihren Augen Kreuzritter ?!?
Bei dieser Betrachtungsweise ist die juristische Auseinandersetzung bezüglich der verpflichtenden elektronischen Meldung sicher ein Angriff auf die demokratische Entscheidung des Gemeinderates und des Kreistages. Augenscheinlich ist eine Entscheidung die von einem demokratischen Gremium getroffen wird, nicht automatisch gesetzeskonform!
Demokratie ist die Herrschaft des Staatsvolkes und WIR sind das Volk. In einer freien Marktwirtschaft sollten wir, als mündige Bürger bestimmen können was für unsere Gastgeberbetriebe gut ist und was nicht. Es hilft niemandem und fördert keineswegs das Demokratieverständnis, wenn Sie, mit erhobenem Zeigefinger, die Demokratie beschwören und sie von anderen anmahnen, während Sie sich auf den Kreistag berufen.
Wir, die Gastgeber, machen die Arbeit vor Ort. Wir nehmen täglich ein Risiko als Unternehmer auf uns und wir erwirtschaften die Steuergelder. Wir haben ein Recht, gehört zu werden. Unsere Bedenken dürfen nicht abgetan, sondern sollten ernst genommen werden.
Ohne unsere Unterstützung können Sie nicht erfolgreich sein.
Sie vertreten uns lediglich, oder zumindest die Menschen die Sie in Ihr Amt gewählt haben.
Aus diesem Grund und in Anbetracht der bevorstehenden Bundestagswahlen geht dieser offene Brief auch an alle größeren Parteien.
Wir wollen wissen:
Wer vertritt die Interessen der Gastgeber?
Wer stellt sich an unsere Seite gegen diese völlig unnötige „Echt Bodensee Karte“ (EBC = Bürokratie-, Datenklau- und Subventionsmoster).
Dementsprechend werden wir an unsere Kolleginnen und Kollegen Gastgeber eine Wahlempfehlung aussprechen.
Auch wenn Sie sich aus der Verantwortung einer Antwort stehlen wollen, wir fragen Sie noch einmal:
Was hat die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH (DBT), unter dem Deckmantel der „Daseinsvorsorge“ als Buchungsportal-Vehikel www.echt-bodensee.de , mit dem privaten Anbieter http://bodensee.holidayinsider.com/ , welcher auf Provisionsbasis über HRS agiert, zu tun? Es ist nicht zu erkennen, was dies, nach der Definition „mit der Grundversorgung von lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen“, zu tun haben soll!
Weiterhin unbeantwortet ist die Frage:
Warum wird die öffentliche Zweckentfremdung von Geldern des Steuerzahlers zugunsten marktführender Buchungsportale, die u.a. davon leben, dass einer Beteiligung am Gewinn aus den Aufträgen (Provision) zu Lasten des Gastgebers fällig wird, gefördert?
Ferner haben Sie nicht darauf geantwortet, wie mit der Verbindung der DBT und dem aufgezeigten Firmengeflecht, insbesondere die geschäftliche Verbindung zu HRS, das wirtschaftliche und soziale Wohl der Einwohner in den Kommunen gesichert wird?
Zu Ihrer Falschaussage gehört, dass die Firma WIIF (H. Feustel) nicht, wie von Ihnen angegeben 2004, sondern 2012 gegründet wurde.
Quelle: Handelsregister und Bundesanzeiger als Beweis unserer Aussage.
Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Von den Gastgebern rund um den Bodensee wird eine einheitliche und bezahlbare Gästekarte befürwortet. Wir brauchen aber kein Daten-, Bürokratie- Subventionsmoloch, wie es die EBC in ihrer jetzigen Form darstellt.
Die Karte muss für den Gast und Gastgeber freiwillig sein.
Was wir aber viel mehr benötigen als eine 1 Euro/Tag teure EBC ist das ein Euro Ticket für die einheimische Bevölkerung. Nur so kann der Verkehr entlastet und dem sozialen Unfrieden vorgebäugt werden. Wir brauchen nicht noch mehr Beförderungsprobleme für Schüler und Berufstätige. Ein Szenario wie beispielsweise in Athen, Barcelona, Venedig oder Mallorca, wo Einheimische protestieren und keine Lust mehr auf Touristen haben darf am Bodensee kein Vorschub geleistet werden.
Würde man, wie in Kressbronn geschehen, die Gastgeber der anderer Bodenseegemeinden demokratisch für oder gegen die EBC abstimmen lassen, ein krachendes Votum gegen die Karte wäre die Folge.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert März Christoph Birkenmayer Manfred Maier
Verteiler an die Fraktionen und deren Kandidaten von
CDU/CSU
SPD
Grüne/Bündnis 90
Die Linke
FDP
AFD
Piraten
Freie Wähler
Die Offenen Briefe an den Landrat mit jeweiligen Antwortschreiben als PDF
06.09.2017 Offener Brief an Herrn Landrat Lothar Wölfe
28.07.2017 Antwortschreiben von Herrn Lanrat Lothar Wölfe
04.07.2017 Offener Brief an Herrn Landrat Lothar Wölfle
29.06.2017 Antwortschreiben von Herrn Landrat Lothar Wölfle
06.06.2017 Offener Brief an Herrn Landrat Lothar Wölfle sowie an die Kreisräte des Landkreises Bodenseekreis |